Wenn Viennale Filme Essen wären – eine kulinarische Bewertung

Ein Best Of unserer Essensallegorien zum Start der Viennale.

Eigentlich haben wir es uns zum Credo gemacht, bei einem Filmfestival keine Ratings zu vergeben. Um diesem Dilemma zu entkommen, wurden bei der letztjährigen Viennale viele, teils schlüssige, teils abenteuerliche, Essensallegorien gezogen. Wie das genau ausgesehen hat, kannst du hier nachschauen und hier ist ein kleines Best Of aus dem Vorjahr:

Eine verschlossene Dose

Was in der Dose drinnen ist, weiß man nicht so genau. Und der Hersteller macht es einem auch nicht leichter, weil das Werkzeug zum Öffnen leider fehlt. Man kann sich, wenn man will, stundenlang damit beschäftigen und vielleicht kriegt man eine Delle hinein, aus der dann ganz langsam etwas rauströpfelt. Vielleicht ist der Inhalt super, aber man hat keine Lust, sich die Mühe zu machen.

Vorzeigefilm: Hermi und Helena

Esspapier

Vielleicht schaut es oberflächlich für manche gut aus. Es macht schon ein schönes, buntes Bild, aber je länger man sich damit beschäftigt, umso schneller zerbricht es. Man fragt sich, was man jetzt daraus machen soll, probiert ein bisschen und kommt drauf, dass es einfach unnötig grauslig ist.

Vorzeigefilm: Nocturama

Fisch aus der Dose

Vielleicht denkt man sich hier „Boah, Fisch ist ur gesund wegen Omega 3 und so Zeug, da tu ich mir was gutes!“, aber wenn man nicht der allergrößte Fischfan ist, hat man es schwer. Denn kaum hat die Gabel angesetzt, scheint schon die erste Gräte auf. Das mag zu Beginn nur ein kleines Ärgernis sein, also weg mit der Gräte und weiter essen. Aber dann kommt die nächste, und wieder, und wieder, und irgendwann reicht’s dann. Weil nur Gräten und das bissal, was man essen kann, ist auch nicht so prickelnd.

Vorzeigefilm: Planetarium

Sauer-Kracherl

Sauer innen, sauer außen. Du beißt rein und es zieht dir einfach alles zusammen. Es macht dich fertig, aber je länger du kaust, umso länger denkst du drüber nach. Ob die Süßigkeit das wirklich wert ist bleibt offen, aber zumindest denkst du darüber nach.

Vorzeigefilm: I cannot tell you how i feel

Weiße Schokolade Crunchy Mandelcreme

Auf den ersten Blick, schon sehr beeindruckend. Wahnsinn, was da alles drinnen zu sein scheint. Dann nimmt man ein paar Löffel davon und will lieber etwas, was weniger fancy ist.

Vorzeigefilm: Personal Shopper

Fair Trade Corn Flakes

Nicht wirklich besonders und es haut dich nicht um, aber man kann sich einreden, dass man was Gutes getan hat. Ob das stimmt muss man natürlich hinterfragen.

Vorzeigefilm: Sonita

Pistazien

Man muss sie knacken vor dem Essen und dann freut man sich, wie gut sie sind. Manchmal ist eine harte Nuss dabei, an der man scheitert und man will schon aufhören zu essen, aber dann findet man wieder eine, bei der man schneller ist und macht weiter. Man will hin und wieder aufhören, weil es doch recht anstrengend ist, aber dafür gibt es zu viel her. Auf jeden Fall kann man es nicht nebenbei machen, es erfordert höchste Konzentration.

Vorzeigefilm: Dangsinjasingwa Dangsinui Geot

Ingwerstäbchen

Sie sind scharf und süß gleichzeitig und das hat einen irren Effekt. Zuerst schlägt dir das Scharfe in die Magengrube und du bist total überfordert, bis du den süßen Geschmack schmeckst. Und je länger du drüber nachdenkst, umso mehr kommst du drauf, dass es viel mehr ist als nur diese zwei Dinge. Vielleicht hast du so etwas noch nie gegessen, aber du solltest es auf jeden Fall ausprobieren.

Vorzeigefilm: Elle

Cashew Erdnüsse Honig und Salz

Salzig und süß, aber vor Allem einfach nur irre gut.

Vorzeigefilm: L’Avenir

Milchschokolade

Unendlich zart schmelzend und ohne unnötigen Zusatz. Kein Karamel, kein Kaffeegeschmack, kein Keks in der Mitte, einfach nur Schokolade, die gut ist. Das mögen manche vielleicht als unspektakulär empfinden, aber wenn du das nächste Mal Lust auf Schokolade hast, wirst du definitiv zu dieser greifen.

Vorzeigefilm: Victoria

Flipthetruck Verfasst von:

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