Logan

Uns wird immer der Trailer bleiben.

Hugh Jackman und Patrick Stewart geben sich ein letztes Stelldichein bevor sie sich aus der Welt der X-Men verabschieden. Nach dem Riesenerfolg von Deadpool darf jetzt endlich auch mal Logan Kehlen durchschneiden und ganz oft Fuck sagen. Das Ergebnis ist ein Charakterdrama, eingepackt in einer komischen Geschichte, die sich während  unglaublicher 137 Minuten in Langeweile verliert. Dabei würde irgendwo tief in Logan ein guter Film stecken.

Logan (Hugh Jackman) ist mittlerweile ein Limousinenfahrer. Rüde geweckt wird er, als sich jemand an den Reifen seines Gefährts zu schaffen macht, in der er gerade ein Schläfchen hält. Und ratzfatz fliegen die Gliedmaßen um die Wette, das Blut spritzt und Logans Klauen stecken in angsterfüllten Gesichtern. Nicht nur die restlichen Mutanten sind in dieser Zukunft verschwunden, sondern auch seine frühere Stärke sieht man Wolverine nicht mehr an. Vernarbt, hinkend und nicht mehr wirklich heilend, versucht er um die Runden zu kommen. Nicht mal mehr seine Klauen funktionieren so, wie sich das gehört (manche Metaphern sind subtiler als andere).

Logan, © 2017 Twentieth Century Fox

Abseits vom Limousinenbusiness (das er ohne Whiskey wohl nicht durchdrückt) hat er sich aus einem alten Fabriksgelände ein Zuhause gemacht. Zwischen all dem Staub und Sand lebt ein dementer Charles Xavier (Patrick Stewart) in einem umgefallenen Wasserturm (ein böses Omen für Warner Bros?). Dass eine Gehirnerkrankung bei jemanden mit solchen Fähigkeiten, wie Professor X sie hat, eher gefährlich ist, kann man sich vorstellen. Wenn dann eine junge Mutantin (eine wirklich gute Dafne Keen) auftaucht, die Logans Hilfe braucht, kennt man das Spiel nur zu gut.

Im Westen nichts Neues

Schon vor 17 Jahren brauchte eine junge Mutantin seine Hilfe, schon damals hat sich Wolverine geweigert und schon damals hat er dann seine Meinung geändert. Hugh Jackman bleibt sich halt treu. Damit sind wir schon beim vielleicht größten Problem von Logan. Wir kennen das alles schon. Jedes Mal, wenn Hugh Jackman auf der Bildfläche erscheint, will er nicht helfen, nur um dann erst Recht den Tag zu retten.

Das Charakterdrama, das wohl das Herzstück von Logan sein soll, scheitert am Ende am gleichen Problem. Schon im Vorgängerteil The Wolverine findet eine Bestie den Weg zurück zur Menschlichkeit. Und so plätschert Logan über zwei Stunden vor sich hin, wirft zwischendurch zwar immer wieder gute Elemente rein, wie einen dementen Charles, dessen Fähigkeiten ihm immer wieder etwas auskommen und großen Schaden anrichten, aber es bleibt nichts hängen.

Logan, © 2017 Twentieth Century Fox

Themen werden vom Drehbuch so plump eingeführt, dass sie komplett flach fallen, Handlungsstränge sind so offensichtlich, dass die Dramatik flöten geht und man sich nur noch fragt, wann die freundlichen Menschen wohl draufgehen, und emotionale Momente werden schlechten Twists geopfert.

Das ist doppelt bitter, denn wir mögen diese Figuren (und deren Verkörperung) ja und wir wollen auch mehr Filme ab 18. Die Brutalität ist manchmal angebracht und so ein Format erlaubt es auch andere Geschichten zu erzählen, abseits des Marvel Studios Einheitsbreis. Jetzt müssten diese Filme nur noch gut werden und wir sind alle happy. Die gute Nachricht bei der ganzen Sache: Logan macht echt viel Geld an den Kinokassen und die Studios sehen, dass solche Filme sich rentieren. Er wird also nicht der Letzte gewesen sein.

Fazit (Patrick)

Film: Logan
Rating:

Lauwarm (2 von 5)

Logan erzählt die gleiche Geschichte wie immer, nur brutaler. Mit 137 Minuten Laufzeit kommt die Geschichte auch kaum vom Fleck und ein schwaches Drehbuch trägt auch wenig zu einem unterhaltsamen Kinobesuch bei. Was bleibt ist die Freude, dass Hugh Jackman und Patrick Stewart jetzt wieder etwas Platz in ihrem Kalender haben, um bessere Filme als Logan zu machen.

Weitere Meinungen aus der Redaktion

Fazit (Wolfgang)

Lauwarm (2 von 5)

Die Ambition kann man Logan und Regisseur James Mangold nicht absprechen. Hier soll ein dunkles finales Kapitel für einen der erfolgreichsten Superhelden geschaffen werden. Leider ist das Drehbuch nicht in der Lage, die großen Ideen mit genug Finesse zu verarbeiten, um eine gute Geschichte zu liefern. Was bleibt ist ein überlanger Film mit schlechter Action, fragwürdiger Gewalt und einem bitteren Nachgeschmack.

Fazit (Michael)

Lauwarm (2 von 5)

Eine Comicverfilmung, die Charakterdrama in den Vordergrund stellt, will ich eigentlich mögen. Aber leider macht mir das Logan – ein viel zu langer, langweiliger Film ohne ansprechende Konflikte – unfassbar schwierig.

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P.S.: You’re welcome

Patrick Verfasst von:

Autor, Editor und Podcaster er kann schon mal Blockbuster und Kunstfilme mögen, am Ende des Tages verliebt er sich aber meistens in die Indies. Wenn er einmal etwas in sein Herz geschlossen hat, verteidigt er es wie ein treuer Hund.

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