Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere

Zum wahrscheinlich letzten Mal begeben wir uns ins Kino, um nach Mittelerde gebracht zu werden, die riesige Welt, die die Kinozuschauer seit 2001 fesselt. Doch Bilbos Weg neigt sich dem Ende zu und wir wollen mal schauen, ob das ein Abschied in Würden ist.

Smaug der Schreckliche

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Während der zweite Hobbit-Film (Smaugs Einöde) für den Großteil der Kritiker als Verbesserung im Vergleich zu Eine Unerwartete Reise gesehen wird, war er für mich eine Tortur. Ich fühlte mich zunehmend als würde ich neben jemandem sitzen, der das Hobbit Computerspiel spielt, nur statt es über die Schulter am Fernseher zu beobachten, fand es hier auf der großen Leinwand statt. Einziger Lichtblick dabei war der Smaug-Monolog, der sich allerdings im Laufe des Finales zu einer teuren Tom und Jerry Animation wandelte. Dass der Film dann auch noch mit einem unnötigen Cliffhanger endete, war nur noch das letzte Tröpfchen, das mich dann der Serie entriss.

Hobbit der Dritte

Also ab ins Hier und Heute:

Ich sitze der Vollständigkeit halber im Kino, will den dritten Teil nur noch der Vollständigkeit halber sehen und er beginnt sofort mit Smaug (gesprochen von Benedict Cumberbatch). Sofort ist sein furchtbar dummer Auftritt am Ende von Teil zwei vergessen: so sollte man einen Drachen darstellen! Die Szene ist pompös, jedoch nicht übertrieben – naja nur ganz wenig übertrieben, aber das ist das beste was man sich derzeit erwarten kann von Regisseur Peter Jackson. Danach wird der Film langsamer, die Szenerie ernster, Tote und Verwundete, Flüchtlinge einer zerstörten Stadt suchen ihr Heil in Erebor, dem zurückeroberten Reich der Zwerge.

Thorin Eichenschild (Richard Armitage) ist nun der neue König und wandert durch die Goldberge im Inneren des Berges auf der Suche nach dem besonders hell funkelnden Stein, der ihn langsam aber sicher in den Wahnsinn treibt. Seine Versprechungen widerruft er und bringt somit sowohl Elben als auch die Menschen gegen sich auf, die aufgrund seines Handelns so viel verloren haben. Nicht einmal die anderen Zwerge und allen voran Bilbo (Martin Freeman) erkennen ihn wieder. Und so passiert es, dass Heere gebildet werden, vor die Burg ziehen und in voller Armeestärke ihren Anteil am Schatz fordern. Allianzen werden gebildet und Bilbo versucht zu schlichten, währenddessen sitzt Gandalf (Ian McKellen) in der Klemme, wurde ja im zweiten Film von der unbekannten Gefahr gefangen genommen.

Some of the Good, some of the Bad

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Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere hat dieselben Mankos wie der vorige Teil, aber auch die Stärken des ersten Films. Teils so CGI überladen, das man sowieso das Interesse verliert, weil jedes Gefühl der Wirklichkeit verloren geht, total übertriebene Aktionen von Legolas (Orlando Bloom), die schlimmer sind als das Olifantensurfen in Die Rückkehr des Königs, dann wiederum gute alte Schauspieler die gegeneinander krachen. Axt auf Schild, Schwert durch Hals, all diese Dinge sind echt, man sieht, dass sie echt sind. Das war die Stärke der alten Herr der Ringe Filme, Hunderte Leute in handgefertigter Rüstung und Ork Outfit kämpfen gegen hunderte in Menschenrüstungen.

Das notwendige Übel

Peter Jackson hatte aber auch wirklich wenig Wahl, das Problem mit Zwergen ist nun mal ihre Größe und so muss der Gegner als deutlich größer dargestellt werden. Das geht leider nur mit CGI. Doch man hat kein Gespür für die Bösen. Azok der Schänder ist ein graues Etwas mit einem Schwert als Hand und könnte von einem neuen Cover für World of Warcraft runterschauen. Mein Referenzpunkt von beeindruckenden Widersachern und Kämpfen zwischen Gut und Böse ist Aragorns Kampf gegen den Uruk-Hai Champion aus Herr der Ringe: Die Gefährten – und mit dieser Meisterklasse können die Hobbit-Filme einfach nicht mithalten. 

Thorin der Flip Flopper

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Der einzige Charakter der einen Wandel durchmacht ist Thorin. Er hat schon in Teil 1 und 2 gezeigt, dass er durchaus mal ein Arsch sein kann, doch hier zeigt er neue Dimensionen davon. Er verfällt teilweise dem Wahn, der schon seine Vorfahren befallen hat, will unbedingt das Symbol seiner Herrschaft finden und verfällt in einen Gemütszustand des Wahnsinns und des Misstrauens. Er geht auf jeden los, der sich verdächtig verhält, droht mit Exil oder dem Tod. Immer wieder gibt es Szenen in denen seine Herzlichkeit durchscheint, wenn er mit Bilbo über dessen Baum redet., doch nichts kann ihn davon abhalten sich einzubunkern und den Krieg heraufzubeschwören.

Alles in Allem…

…ist der letzte Teil ein würdiger Abschluss, der zwar seine Fehler hat, aber dem Publikum gibt was es will um zufrieden nach Hause zu gehen. Die 145 Minuten vergehen wie im Flug, die Schlacht ist mitreißend und die emotionalen Momente zum Mitfühlen. Man hofft mit Bilbo, dass es doch noch gelingt einen Krieg zu verhindern, doch sowohl Thorin als auch der Elbenkönig Thranduil (ein großartiger Lee Pace) sind verdammte Dickköpfe, die keinerlei Diskussionen zulassen. Auch die dazugedichtete Liebesgeschichte mit der Elbin Tauriel (Evangeline Lilly) überzeugt und wird nicht zu schnulzig… naja, fast nicht.

Wenn Der Hobbit: Smaug’s Einöde dafür gesorgt hat, dass mir die Geschichte egal war und ich den dritten Teil eigentlich nicht sehen wollte, so hat Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere dafür gesorgt, dass ich mich auf den nächsten Film in der Mittelerde freuen werde, sollte es jemals wieder so weit sein.

bilbo-thinks

Moviequation:

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Fazit (Patrick):

Film: Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere
Rating:

User2.Krammer.Rating3.Recommendable.Frei
Empfehlenswert (3 / 5)

Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere ist ein gelungener Abschluss, der sich zwar zu viel auf CGI verlässt, das doch mit der kleinen Geschichte der einzelnen Charaktere wieder ausgleicht. Spannend und laut geht diese Geschichte zu Ende und über Erdbeeren wird kein Wort verloren.

Patrick Verfasst von:

Autor, Editor und Podcaster er kann schon mal Blockbuster und Kunstfilme mögen, am Ende des Tages verliebt er sich aber meistens in die Indies. Wenn er einmal etwas in sein Herz geschlossen hat, verteidigt er es wie ein treuer Hund.

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