Let’s Be Cops

Luke Greenfield versucht in Let’s Be Cops das komödiantische Talent seiner beiden Hauptdarsteller und deren Chemie auf der Leinwand zu nutzen um zehn Jahre nach The Girl Next Door wieder einmal einen guten Film zu drehen. Jake Johnson (New Girl, Drinking Buddies) und Damon Wayans Jr. (New Girl) geben zwar ihr bestes, werden allerdings vom Regisseur/Drehbuchautor Greenfield brutal im Regen stehen gelassen.

Die “Story”

Ryan (Jake Johnson) und Justin (Damon Wayans Jr.) sind Anfang dreißig und zählen zu den erfolgloseren Bewohnern von Los Angeles. Justin ist ein Computerspielentwickler der nicht ernst genommen wird und Ryan war einmal in einem Werbespot zu sehen. Als sie jedoch zu einem Maskenball als Polizisten verkleidet kommen, erkennen sie wie beliebt Polizisten doch sind. Sie gehen die Strasse runter, alle Frauen werfen ihnen eindeutige Blicke zu und lächeln. Ein paar russische Alphatiere, mit denen sie Probleme hatten, zeigen auf einmal Respekt.

Ob diese Russen vielleicht zur Mafia gehören und die zweite Hälfte des Filmes in eine Actionkomödie verwandeln könnten?

Spoiler: Ja

Die bildhübsche Kellnerin ist auf einmal an Justin interessiert und Ryan hat endlich eine Rolle in der er aufgehen kann. Er besorgt sich ein altes Polizeiauto von Ebay und kann sich wichtig fühlen. Nach einer dreiviertel Stunde ist die Clipshow von Situationen in denen sie unglaublich lustige Scheiße bauen aber vorbei und sie müssen zu echten Ermittlern werden um eine Verschwörung aufzudecken.

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Regisseur gesucht

Johnson und Wayans Jr. werden hier gezwungen ihre New Girl Rollen aufzuwärmen. Nur dass sie bei New Girl echte Charaktere spielen, die echte Handlungen durchleben müssen, durch diese organisch der Spaß entsteht. Es reicht nicht wenn zwei Leute sich konstant anschreien und einer nur meckert, während der andere nicht erkennen will, was er da eigentlich aufführt. Luke Greenfield hat anscheinend geglaubt es reicht, wenn man die Hauptdarsteller aus dem Fernsehen wiedererkennt.

  • Hey, Justin soll sich mit zwei übergewichtigen schwarzen Frauen prügeln – Leute werden es lieben!
  • Ryan geht mit Uniform in den Club um keinen Eintritt zahlen zu müssen – Comedygold!

Das einzige, das man dem Film anrechnen kann, ist dass er keinen einzigen Fäkalwitz aufweißt. Damit hebt er sich schon von den Adam Sandler Komödien ab, aber mehr als das schon auch nicht.

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Eine denkbar ungünstige Zeit für diesen Film

Let’s Be Cops hat mit seinem amerikanischen Release natürlich auch noch eine furchtbare Zeit erwischt veröffentlicht zu werden. Das Land war gerade durch die Vorfälle in Ferguson geschockt, dazu kam noch die Verhaftung/Mord in New York, die für weitere Proteste gesorgt haben. Wochenlang waren die Proteste in den Nachrichten. Die Kompetenz und der Rassismus der Polizei, genauso wie deren Militarisierung wurden scharf kritisiert. In so einer Stimmung sollte man einen Film über zwei Idioten, die ihre Waffen in einem Lokal ziehen und Angst und Schrecken verbreiten vielleicht nicht unbedingt veröffentlichen. Trotz der Situation hat der Film einiges an Geld gemacht und findet deshalb nun auch den Weg hier her nach Österreich.

Das Beste und das Schlechteste

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Es sagt viel über einen Film aus, wenn das lustigste an ihm die Pressearbeit von Johnson und Wayans Jr. ist. Ihre Clips und Auftritte waren unterhaltsamer als jede Szene aus dem Film. Davon werden wir hier in Österreich aber nichts mitbekommen. Was wir mitbekommen werden ist aber die unbeschreiblich furchtbare Musik, aus der sich der Soundtrack des Films zusammensetzt. Es gibt zwar ein paar akzeptable Lieder, aber der Großteil tut  einfach nur weh, als hätte man einen 13 jährigen amerikanischen Teenager eine Playlist zusammenstellen lassen.

Moviequation:

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Verdikt:

Film: Let’s be Cops
Rating: Furchtbar

User2.Krammer.Rating1.Terrible.Frei.Small

Greenfield hat vor zehn Jahren unabsichtlich einen guten Film gemacht. Er sollte es dabei belassen. Man hat hier nur Mitleid für Johnson und Wayans Jr. Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern passt zwar, aber wenn es so gut wie keinen Witz gibt, der funktioniert und man weder Drehbuch noch Regie spürt, reicht das einfach nicht aus. Der Film ist nicht beleidigend, sondern einfach nur unnötig und unlustig. Der Film sollte nicht Let’s Be Cops heißen, sondern Let’s Be A Director.

Patrick Verfasst von:

Autor, Editor und Podcaster er kann schon mal Blockbuster und Kunstfilme mögen, am Ende des Tages verliebt er sich aber meistens in die Indies. Wenn er einmal etwas in sein Herz geschlossen hat, verteidigt er es wie ein treuer Hund.

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