Der Marsianer (engl.: The Martian)

Mit Der Marsianer – Rettet Mark Watney liefert Ridley Scott (Exodus: Gods and Kings, Prometheus) einen Science Fiction-Film, welcher auf dem populären Buch von Andy Weir basiert. Die Geschichte eines am Mars gestrandeten Astronauten, der4 Jahre auf einem Planeten lebensfeindlichen Planeten überleben muss, war bereits als Buch ein Bestseller und funktioniert ebenso gut als Film.

Die Mark Watney Show

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In nicht allzu ferner Zukunft ist es der Menschheit gelungen, bemannte Mars-Missionen durchzuführen. Eine Routine-Erkundung muss überraschend abgebrochen werden, als ein Sandsturm aufzieht, welcher dazu führt, dass der Botaniker Mark Watney (Matt Damon) von einer Antenne getroffen wird. Verschwunden im Sandsturm kann die Crew kein Lebenszeichen von Watney orten und so muss Commander Melissa Lewis (Jessica Chastain) die harte Entscheidung treffen und ihn scheinbar tot zurücklassen.

Doch was die Crew (und auch die gesamte Welt) nicht weiß ist, dass Watney überlebt hat und sich nun dem lebensfeindlichen roten Planeten stellen muss, denn die nächste Mars-Mission kommt in frühestens vier Jahren. So muss Watney sein Wissen als Botaniker und Techniker einsetzen, um sich mit den Werkzeugen der Wissenschaft am Leben zu halten.

Wie andere Filme, welche den Kampf gestrandeter Mensch gegen Natur thematisieren, steht und fällt Der Marsianer mit der zentralen Performance. Und von der ersten Minute an ist Matt Damon dieser Herausforderung mehr als gewachsen. Charismatisch und beladen mit witzigen Anekdoten schafft Damon es, stets die Sympathie des Publikums zu halten, auch wenn man nie wirklich Angst um sein endgültiges Schicksal hat.

Ein super Fundament

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Aufgrund von Blade Runner und Alien hat sich Regisseur Ridley Scott einen Ruf als Sci-Fi Meisterregisseur aufgebaut. Diesen konnte dadurch erhalten, dass er lange Zeit keinen weiteren Science Fiction-Film ins Kino gebracht hat, bis er mit Prometheus einen minderwertigen Fantasy-Film lieferte. Mit Der Marsianer hat Scott nun wieder den Vorteil, dass er wie bei seinen ersten Science Fiction Schöpfungen auf ein sehr gutes Fundament zurückgreifen kann, denn Weirs selbst-publizierter Roman wurde schon vielfach dafür gelobt, dass er Unterhaltung und fundierte wissenschaftliche Ideen vereinen konnte.

Und die Stärken des Filmes rühren auch zum Großteil von Weirs Vorlage, welche von einem unglaublich beeindruckenden Ensemble an Schauspielgrößen (Chiwetel Ejiofor, Sean Bean, Kate Mara, Michael Peña u.v.m.) charmant zum Leben erweckt wird. Dazu gibt es die für Scott schon fast verpflichtenden Stürme, welche direkt aus Alien genommen zu sein scheinen.

Ode an die Wissenschaft

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Dass Buchautor Weir versiert im Science Fiction-Genre ist, fällt positiv auf, wenn Der Marsianer auf Genrefallen wie etwa Astronauten, welche sich wie Schul-Bullies verhalten, verzichtet. Positiv anzumerken ist auch die Tatsache, dass das adaptierte Drehbuch von Drew Goddard auf einige der übertrieben ironischen Charaktermomente verzichtet. So bleiben die meisten schnippischen Bemerkungen in Watneys Mars-Unterkunft, während die Charaktere auf der Erde sich großteils “normal” unterhalten.

Gleichzeitig weiß Goddard, wie viel von Watneys Fachsimpeln man dem Publikum zumuten kann, bevor die Zuseher aussteigen. So weist die Adaption zwar nicht den Detailreichtum des Buches auf, aber funktioniert wohl gerade deswegen als unterhaltsamer Film. Der Marsianer bietet genug Ideen, um neugierig zu machen, wie es wohl wirklich funktionieren könnte, ehe Watney und die NASA am nächsten Problem feilen, das gelöst werden muss.

Wenig Angriffspunkte

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Als fundierte Science-Fiction-Überlebensgeschichte funktioniert der Film auf beeindruckende Weise und bietet wenig wirkliche Schwächen, denn die Geschichte und Kreativität von Watneys Überlebenskampf heben das Produkt über herkömmliche Großproduktionen.

Einzig die Furcht um Watney ist nicht groß und mit einem derartigen Fokus auf Damons Performance fallen die vielen anderen Schauspieler etwas durch den Rost, doch ist so etwas zu erwarten bei einem Film, der 80% seiner Zeit mit einem isolierten Protagonisten verbringt. Technisch ist Der Marsianer zwar solide gemacht, doch die Filmlandschaft wurde durch Cuaróns Gravity und Nolans Interstellar verändert und so wirken die schwerelosen Szenen der Mars-Schiffscrew etwas steril und wenig beeindruckend.

Moviequation:

Moviequation Martian Short

Fazit (Wolfgang):

Film: The Martian
Rating:
User1.Wolfgang.Rating4.Great_.Frei_1
Sehr Gut (4 / 5)

 

Weitere Meinungen aus der Redaktion

Fazit (Patrick):

Film: The Martian
Rating:
User2.Krammer.Rating4.Great_.Frei_1
Sehr Gut (4 / 5)

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Wolfgang Verfasst von:

Der Host des Flipthetruck Podcasts. Mit einem Fokus auf Science Fiction und Roboter sucht er ständig jene Mainstream Filme, die sich nicht als reine Unterhaltungsfilme zufrieden geben.

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